So wie im Samenkorn einer Pflanze, sind auch in uns Menschen alle Informationen gespeichert, die wir zu unserer vollen Entfaltung brauchen. Hierzu benötigen wir jedoch die richtigen Bedingungen und die passenden Interaktionserfahrungen. Um uns gut zu entwickeln, sind wir darauf angewiesen, dass unsere Bedürfnisse zum richtigen Zeitpunkt und von den "passenden" Menschen erkannt und erfüllt werden. Diese Beziehungserfahrungen bestimmen maßgeblich, wie gut sich unsere Ressourcen entwickeln, um im Erwachsenenalter mit anderen Menschen und den Herausforderungen des Lebens umzugehen. Wenn die Anforderungen unsere Ressourcen übersteigen, kommt es zu einem Ungleichgewicht und es können Symptome entstehen, wie Ängste, Depressionen, Zwänge und viele andere, die uns ein unabhängiges, freies Leben erschweren.
In einer Psychotherapie können Sie lernen, sich selbst und Ihre Problematik besser zu verstehen und eigene Ressourcen und Bewältigungsmöglichkeiten zu aktivieren, sodass für Sie wieder ein freies, zufriedenes Leben möglich wird. Besonders bewährt hat sich hierbei die Gruppentherapie, denn in einer Gruppe haben Sie die Möglichkeit in einem geschützten Rahmen genau solche (Beziehungs-)Erfahrungen zu machen, die eigentlich Ihrer genetischen Erwartung entsprechen und somit die kindlichen Bedürfnisse "nachzunähren". Diese neuen Erfahrungen werden häufig als sehr entlastend und heilsam erlebt und sind nicht selten der entscheidende Schritt, der überhaupt erst Veränderung möglich macht. Die Athmosphäre ist vertrauensvoll und wohlwollend, der Ablauf folgt dem Motto "alles kann, nichts muss".
Ablauf
Zunächst finden im Einzelsetting 2-3 Termine statt, bei denen Sie mich kennenlernen, Unsicherheiten oder Sorgen klären können und genauere Informationen zum Ablauf der Gruppentherapie erhalten. Nach Bewilligung des Therapieantrags findet wöchentlich oder zwei-wöchentlich zur selben Zeit die Gruppentherapie statt. Es gibt geschlossene und halboffene Gruppen, d.h. die Zusammensetzung besteht grundsätzlich aus einer festen Gruppe von Teilnehmern, in den halboffenen Gruppen rückt eine neue Person nach, wenn ein Teilnehmer oder eine Teilnehmerin die Therapie abgeschlossen hat. In den geschlossenen Gruppen beginnen und beenden alle gemeinsam die Therapie über einen vorher festgelegten Zeitraum. In den Gruppen entsteht dadurch schnell eine vertrauensvolle Atmosphäre und es findet eine gemeinsame Entwicklung statt.
Eine Gruppensitzung besteht i.d.R. aus folgenden Inhalten:
- strukturierten Abschnitten mit kleinen Übungen für alle Teilnehmer,
- der Möglichkeit für jeweils einen Teilnehmer pro Termin ein eigenes Thema vertiefend zu bearbeiten,
- sowie Raum für Inhalte, die sich spontan ergeben (z.B. Achtsamkeistübungen, Austausch zu einem bestimmten Thema, kleinere Anliegen einzelner Teilnehmer).
Dabei nutze ich u.A. Methoden und Konzepte aus Pesso Boyden System Psychomotor ("Pesso-Therapie") und aus der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg.
Eine Gruppe bietet viele Vorteile im Vergleich zu einer reinen Einzeltherapie und ich möchte Sie ermutigen, diese Chance für sich zu nutzen. Unsicherheiten oder Ängste zu Beginn der Gruppe werden i.d.R. von allen Teilnehmern ähnlich empfunden und legen sich meist schnell, je besser man sich kennenlernt.
In einer Gruppentherapie...
...bekommen Sie Informationen über die Entstehung von psychischen Störungen und lernen Möglichkeiten kennen, mit Symptomen umzugehen
...wird Ihre Achtsamkeit für Körperempfindungen und somit auch für Gefühle und Bedürfnisse gestärkt
...lernen Sie anhand eigener Themen und Themen der anderen Teilnehmer, wie (kindliche) Bedürfnisse und aktuelle Probleme zusammenhängen
...haben Sie die Möglichkeit Ihr "inneres Kind" nachzuversorgen (denn hierzu brauchen wir echte Interaktionserfahrungen)
...erleben Sie, dass Sie mit Problemen nicht alleine sind
...machen Sie die Erfahrung, mit all Ihren Gefühlen und Bedürfnissen wirklich angenommen zu werden
...können Sie schwierige Alltagsszenarien in einem geschützten Rahmen üben und verschiedene Strategien erproben
...können Sie lernen, Gefühle und Bedürfnisse angemessen zu kommunizieren (und auch Grenzen zu setzen)
--> Erstgespräche und Wartezeiten